02 giugno 2008

Lecito il licenziamento della radiopornorapper

Le cronache dei giornali tedeschi sono piene, in questi giorni, di vicende legate alle stazioni radio regionali. Dopo il caso Multikulti e le proteste nate in seguito alla decisione di chiudere il canale etnico di RBB, sono arrivate le interviste ai responsabili della amburghese NDR su altri possibili tagli (ne parla la Welt intervistando il consigliere Lutz Marmor).
Ma la palma per l'episodio più gustoso e, per certi versi "italiano", va a Lady Bitch Ray, alias Reyhan Sahin, pornorapper di origine turca (alla faccia del modernismo dell'Islam) che ha portato in tribunale i dirigenti di Radio Bremen per licenziamento immotivato. La Sahin, spiega sempre la Welt, ha lavorato dal 2002 al 2006 come giornalista freelance per conto di WDR e Radio Bremen, diventando tra l'altro annunciatrice di Funkhaus Europa, il programma che dovrebbe prendere il posto di Multikulti a Berlino. Ma sembra che i rapporti con la direzione si fossero alquanto deteriorati quando su Internet cominciò a circolare una canzonetta un po' forte, in cui la sboccata cantante descriveva un'orgia.
La corte di seconda istanza ha dato ragione a Radio Bremen, giudicando legittima la rottura del contratto, ma la Sahin ha già deciso di ricorrere in appello.

Radio Bremen darf Skandal-Musikerin vor die Tür setzen

30. Mai 2008, 04:00 Uhr Von Janet Binder

Bremen -Für ihre Verhältnisse gibt sich Reyhan Sahin ungewohnt seriös. Der Ausschnitt ihres gelben Blazers ist weder besonders tief, noch zeigt sie in ihrer engen Hose Haut. Die unter dem Namen Lady Bitch Ray als Rapperin mit obszönen Texten bekannt gewordene türkischstämmige Bremerin hat sich dem Ort angepasst. Am Donnerstag ist die 27-Jährige eine Stunde zu früh am Landesarbeitsgericht Bremen erschienen. Sie habe noch Alice Schwarzers Buch "Die Antwort" anfangen wollen zu lesen, sagt sie. Dann nimmt sie doch eines ihrer beliebten Wörter in den Mund. Dieses Mal ist es "Fotzenbonus", den sie angeblich bei einem männlichen Richter habe. Der Richter hört es nicht und entscheidet letztlich auch nicht zu ihren Gunsten.
Reyhan Sahin hatte den Sender Radio Bremen verklagt, für den sie von 2002 bis 2006 als freie Journalistin gearbeitet hatte. Sie sei von einem Tag auf den anderen nicht mehr beschäftigt worden, nachdem sie ihren Rap-Song "Hengzt Arzt Orgi" im Internet veröffentlicht habe, sagt Sahin. In dem Lied geht es um eine fiktive Sexorgie. Ihre damalige Chefin beim gemeinsamen Radioprogramm von WDR und Radio Bremen, Funkhaus Europa, habe sie vor die Wahl gestellt, entweder den Song aus dem Internet zu nehmen oder zu gehen.
Ihre Musik, die sie seit über 14 Jahren mache, aufzugeben, sei für sie nicht in Frage gekommen, sagt die Künstlerin. Also ging sie und verklagte Radio Bremen. Ihrer Ansicht nach hatte sie wegen ihres häufigen Einsatzes im Sender als Moderatorin und Redakteurin den tarifvertraglichen Status einer arbeitnehmerähnlichen Person erreicht. Radio Bremen sagte dagegen, Sahin sei dafür nicht häufig genug im Sender beschäftigt gewesen.
Das Landesarbeitsgericht gab Radio Bremen in zweiter Instanz Recht. Die Beendigung der freiberuflichen Tätigkeit seitens des Senders sei rechtens. Das Gericht betont, dass es bei dem Urteil nicht auf den Inhalt veröffentlichter Songs der Klägerin ankam. Die 27-Jährige kündigt an, in Revision zu gehen.
Radio-Bremen-Personalchef Christoph Blöcher sagt, die Rundfunkfreiheit gebe Radio Bremen das Recht, freie Mitarbeiter ohne Nennung von Gründen auszuwechseln. Sie müssten zum Sender passen. "Ich möchte eine Entschädigung", sagt dagegen die Künstlerin. Sie sei eine der besten Moderatorinnen beim Funkhaus Europa gewesen. Bei ihren Rap-Songs beruft sie sich auf ihre künstlerische Freiheit. Ihre Moderationen seien frei von obszönen Themen gewesen.
Die Rapperin ist wegen ihrer öffentlichen Äußerungen und Liedtexte stark umstritten. Ihre pornografischen Rap-Songs, die nur über das Internet vertrieben werden, sind nichts für Zartbesaitete. Es gehe ihr um die türkisch-weibliche Emanzipation, betont sie.
Zuletzt sorgte sie mit einem Auftritt bei "Schmidt & Pocher" für Aufsehen. MDR und BR verzichteten auf die sonst übliche Wiederholung der Sendung. "Das ist gut fürs Image, wenn man zensiert wird", sagt Sahin dazu.
Sie ist aber auch Doktorandin an der Uni Bremen. Sie schreibt über die "Semiotik der Kleidung". Ihre Magisterarbeit "Jugendsprache anhand der Darstellung der Jugendkultur HipHop" schloss sie mit der Note 1,2 ab.

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