31 dicembre 2008

Multikulti chiude, benvenuta (online) Multicult 2.0


Alle 22 di questa sera, dopo 14 anni, cesseranno le trasmissioni di Radio Multikulti, emittente multiculturale berlinese. Al suo posto, sulla frequenza in FM dell'emittente regionale del Brandeburgo, la RBB, verranno ripetuti i programmi di Funkhaus Europa, della WDR di Colonia. Ma per Multikulti, per fortuna, non sarà la fine. Alle 22.05, inizierà infatti a trasmettere, per ora solo su Internet, Radio Multicult 2.0, nuovo progetto portato avanti da una redazione di una quindicina di persone (la metà rispetto a Multikulti). L'evento verrà celebrato, a Berlino, con una festa di capodanno nella Listros Galerie che è anche sede di un progetto umanitario per gli interventi a favore dell'infanzia etiope (pensate, listros in amarico significa... sciuscià). Insieme alla notizia, apparsa sul Tagesspiel del lancio della nuova Web radio (che qualche speranza di ottenere in futuro anche una frequenza on air, le nutre) pubblico qui anche una bella storia di Multikulti estratta da uno dei blog della Frankfurter Allgemeine, "Haymat" (patria, ma scritto alla turca).
E' triste vedere come, tra le conseguenze della crisi finanziaria, ci sia anche la stretta sulle iniziative a favore dell'integrazione degli immigrati in occidente. I quali non vanno certo incontro a buone prospettive per il nuovo anno. L'altro giorno sono passato, a Lugano, dalla redazione di uno dei giornali con cui collaboro, Ticino Management. Nella pila dei giornali da leggere c'era un recente numero dell'edizione domenicale di un quotidiano tedesco o forse zurighese, con un paginone centrale dedicato a un tema su cui forse faremmo bene a soffermarci. La crisi in occidente, scriveva il giornale, sarà drammatica per gli occidentali, ma anche - forse soprattutto - per i tanti cittadini stranieri che lavorano per noi, a volte, come in Italia, in condizioni precarie e angariate. Nel mondo, in Europa ci sono nazioni, come la Moldavia, la cui economia si basa in percentuale notevole sulle rimesse dei cittadini emigrati. Gli effetti della disoccupazione di questi lavoratori potrebbero essere devastanti. E ora, a Berlino, rischiano anche di avere un po' meno voce. Auguri di buon anno, Multicult 2.0! Yilbasiniz kutlu olsun, come si dice in lingua turca.

''Radio Multi Kulti" geht online

Die Medienlandschaft in Berlin darf sich über eine innovative Idee freuen. Nachdem der Rundfunk Berlin Brandenburg den Radiosender Multikulti einstellt, gehen 15 Redakteure mit einer neuen Produktion online.

Berlin - Nach 14 Jahren stellt der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) um 22.00 Uhr die Integrationswelle "Radio Multikulti" ein. Fünf Minuten später wird nach Angaben der Projektinitiatorin Brigitta Gabrin im Internet ein ähnliches Programm unter "multicult20.de" auf Sendung gehen. Gesendet wird von dem Schiff "MS Heiterkeit All Around Music", das in ein Studio umfunktioniert wurde. Auf der bisherigen Frequenz 96,3 von "Radio Multikulti" soll das WDR-Programm Funkhaus Europa zu hören sein. Der RBB begründete die Einstellung mit Sparzwängen.
Berlin braucht ein multikulturelles Medium

Aus Protest gegen die Schließung haben sich etwa 15 ehemalige Mitarbeiter von "Radio Multikulti" zusammengeschlossen, die das neue Programm gestalten werden. Als zweitgrößter Medienstandort Deutschlands und als Hauptstadtregion brauche Berlin-Brandenburg ein multikulturelles Medium, das alle ethnischen Gruppen anspricht und verbindet. Berlins Bevölkerung bestehe zu über einem Viertel aus Migranten. Dieses Hörerpotenzial sei die zentrale Zielgruppe des neuen Internetsenders.
Geleitet wird die Gruppe von Brigitta Gabrin, elf Jahre lang freie Moderatorin des Multikulti-Mittagsmagazins "Metro“. "Eine Grundversorgung mit Weltmusik und Themen mit multikultureller Musik ist auch durch Funkhaus Europa gegeben, aber den lokalen Bezug, die Konzentration auf die Kieze werden die Hörer vermissen. Wir füllen die Lücke.“

Ehrenamtliche Produktion

Zunächst wird "multicult20" nur online zu hören sein. Mittel- und langfristig wird jedoch nach Angaben der Initiatoren das Ziel verfolgt, einen Sendeplatz in der Berlin-Brandenburger Radiolandschaft zu bekommen. Ein Vollprogramm werde es zunächst nicht geben. In der Anfangsphase beginne das Wortprogramm des Internetsenders ab 16.00 Uhr mit einer aktuellen Sendung.
Klar ist, dass bekannte Kolumnen und regelmäßige Beiträge des ehemaligen RBB-Programms im Internet weiter ausgestrahlt werden. "Radio Kanaka International“ von Don Rispetto zum Beispiel oder die "Russendisko“. Außerdem werden bisherige Multikulti-Autoren wie Peter Claus (RBB) oder Moderatorin Katrin Schmick im Internet-Radio vertreten sein. Das Projekt finanziert sich aus Spenden, das Team arbeitet erst mal ehrenamtlich. Mehrere Spenden liefen aus unerwarteten Quellen ein. Ein anonymer Spender sitzt in Sibirien und überwies 500 Euro. (ml/ddp/Tsp)

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Abschied von Multikulti

31. Dezember 2008, 15:30 Uhr

Heute Abend heißt es Abschied nehmen: Abschied von Radio Multikulti. Zwei Stunden vor dem Jahreswechsel wird der RBB den Sender abschalten. Auf der Berliner UKW-Frequenz 96,3 wird danach das WDR-Programm Funkhaus Europa aus Köln zu hören sein. Doch das Programm ist ein schlechter Ersatz - mit Radio Multikulti geht mehr als eine Berliner Ära zu Ende.
Der Auftrag zur Gründung von Radio Multikulti lautete, in der Hauptstadt ein Hörfunkprogramm zur Integration von Minderheiten anzubieten. Federführend bei der im Jahr 1993 entstandenen Idee waren die Grünen. Kurz zuvor hatte es die Anschläge von Solingen und Mölln gegeben - alle fanden die Idee deshalb gut. Mit Radio Multikulti sollte ein Zeichen gesetzt werden, dass es auch anders geht. Der Sender war von Anfang an ein politisches Symbol.
Radio Multikulti hat achtundzwanzig festangestellte Mitarbeiter, acht davon stammen aus dem ehemaligen Jugoslawien, aus Russland, Polen, Dänemark und aus der Türkei. Die Moderatorensprache von 6:00 bis 17:00 Uhr ist Deutsch, ab 17:00 Uhr wird in verschiedenen Sprachen gesendet. Unter anderem auch auf Türkisch. Die türkische Redaktion im Senderhaus in der Berliner Masurenallee gab es schon vor der Gründung von Radio Multikulti; sie existiert seit vierunddreißig Jahren. „Gastarbeitersendung" hieß das Programm damals noch, gesendet wurden erst zehn, dann fünfzehn Minuten am Tag. Aus den „Gastarbeitern" wurden irgendwann „ausländische Mitbürger", dann „Deutsche mit Migrationshintergrund". Seit der Gründung von Radio Multikulti im September 1994 sendete die türkische Redaktion eine Stunde am Tag.
Das Bedürfnis, auch in der Sprache der eigenen Herkunft informiert zu werden, einen Sender zu haben, der aktuelle Musik aus dem Land spielt, in dem ein Teil der eigenen kulturellen Wurzeln liegen, Themen von Menschen aufbereitet zu bekommen, deren Familien die Erfahrungen der Entwurzelung und Migration teilen, besteht noch immer. Radio Multikulti offerierte ein Programm, das sich auf sehr hohem Niveau mit Fragestellungen des türkischen Lebens auseinandersetzte. Ein Medium, das dies auf vergleichbare Weise erfüllt, gibt es in Deutschland nicht. Radio Multikulti war immer ein Gegengewicht zu jenen türkischsprachigen Medien, deren Berichterstattung vor allem auf Themen aus dem Boulevard abzielt.
Radio Multikulti war fest in Berlin verankert; nahm mit seinen Berichten direkt Bezug auf türkische Veranstaltungen und türkisches Leben in der Region und widmete sich Fragestellungen, mit denen Migranten sich in der Hauptstadt konfrontiert sahen. Das von Köln aus sendende Funkhaus Europa wird das nicht leisten können. Zwar hat es ebenfalls ein vielsprachiges Programm rund um die Uhr. Auf Berlin bezogene regionale Programmstrecken passen jedoch nicht in das Format.
Es wird also ein trauriger Abend werden.
Der Protest von Hörern und auch jenen, die Radio Multikulti nicht hörten, doch in dem Sender einfach eine gute Sache sahen, ist ungehört geblieben. Auch die über 30 000 gesammelten Unterschriften konnten den RBB von seiner im Mai gefällten Entscheidung nicht mehr abbringen. Der Grund für die Schließung ist Geld: Dem RBB fehlen in der Gebührenperiode von 2009 bis 2012 fast 54 Millionen Euro. Schätzungen sprechen von 12 Millionen Euro, die durch die Einstellung von Radio Multikulti gespart werden können.
Eine andere, sehr positive Entwicklung spielt sich derzeit in der Türkei ab. Ab morgen wird es das erste Mal in der Geschichte der türkischen Republik einen vom Staat initiierten kurdischsprachigen Fernsehsender geben: TRT 6. Das Programm soll eine Gegengewicht zu dem aus Dänemark sendenden kurdischsprachigen Roj TV sein, der als Sprachrohr der PKK gilt. Fernsehprogramme auf Persisch, Arabisch und Armenisch sollen folgen. Außerdem hat TRT angekündigt, dass es von Februar an einen armenischsprachigen Hörfunksender geben wird. Zudem sind Sendungen geplant, die sich der alevitischen Kultur widmen.
Ich wünsche allen ein schönes Neues Jahr! Yilbasiniz kutlu olsun!

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