29 dicembre 2007

Niente calypso per Zurigo


Lo stream su Internet diffonde ancora le allegre note della musica reggae e gli avvenimenti un po' più cupi dei notiziari della BBC, ma la stazione privata Radio Tropic "Le soleil de Zurich", ormai ha i minuti contati. Dieci anni di attività strenuamente portata avanti dal fondatore Frédéric Dru, franco-svizzero con radici martinicane. Al Tagesanzeiger Dru dichiara di aver voluto costruire una sua "architettura musicale", ma di non aver avuto molte chances. Una frequenza e una zona di trasmissione inadeguate, il rating pubblicitario che privilegiava sempre le altre stazioni (l'audiradio elvetica non dà i numeri sui programmi in lingua straniera). Zurigo è una città elegante e cosmpolita, niente affatto seriosa, ma l'offerta musicale caraibica di Radio Tropic forse era un po' troppo specialistica e esotica. Alla fine, dopo dieci anni, Dru ha dovuto cedere il controllo della sua creatura e l'acquirente è una vecchissima volpe della radiofonia commerciale europea. Quello stesso Roger Schawinski che trent'anni fa, dalla cima italiana del Pizzo Groppera diffondeva i programmi di Radio 24 in una Svizzera ancora congelata nel monopolio pubblico. Recentemente Schawinski era arrivato a dirigere la tv satellitare Sat Eins ma dev'essergli tornata la voglia di fare radio nella "sua" Svizzera. E la somma offerta a Dru (quanto, non è stato detto) doveva essere di quelle difficili da rifiutare. Insomma, nell'ottobre scorso Radio Tropic è passata di mano e da gennaio sui 93 MHz partirà la nuova programmazione di Radio 1 con un target più generalista: maschi tra i 30 e i 60 anni. Quelli che hanno i soldi e vogliono spenderli, altro che calypso e marimbas.
Sul sito di Tropic i lettori sono invitati a lasciare l'indirizzo. "Continueremo a trasmettere, anche se in forma e su scala più limitata, vi faremo sapere come", recita l'avviso. Ma al giornale elvetico Dru dice di non avere idea di che cosa può accadere. Hmm, mi sa che lo sappiamo benissimo. Ciao, Radio Tropic, è stato divertente.


Zürich
Der Sound aus den Tropen verstummt
28. Dezember 2007, 23:17 – Von Walter Jäggi

Radio Tropic in Zürich war kein Sender wie alle anderen. Das Programm war überraschender, internationaler, farbiger. Doch ein Geschäft wurde es nie. Ende Jahr ist Sendeschluss.

Noch läuft heitere Musik aus südlichen Gefilden über das Sendepult im kleinen Studio an der Limmatstrasse unter dem Hochnebeldeckel. Doch Frédéric Dru, Gründer, Besitzer und Chef von Radio Tropic, ist bedrückt. «Es ist traurig zu sehen, wie es nun zu Ende geht», sagt er. Zehn Jahr lang hatte er für seine Radiostation, «le soleil de Zurich», gekämpft und gelebt, doch schliesslich musste er aufgeben und seinen Mehrheitsanteil verkaufen.
«Roger Schawinski und seiner Radiocrew wünschen wir viel Erfolg», heisst es auf der Homepage von Radio Tropic. Aber Dru weiss, dass mit dem Besitzerwechsel der typische Tropic-Stil aus dem Zürcher Äther verschwinden wird. «Es wird sehr lange dauern, bis wieder so etwas entsteht wie Radio Tropic», sagt er. Seine Idee war es gewesen, der Musik aus Afrika, Süd- und Mittelamerika zu mehr Bekanntheit zu verhelfen, jenen traditionsreichen und quicklebendigen Musikrichtungen, die sonst leicht im trendigen Einheitsbrei des Mehrheitsgeschmacks untergehen.
Und sein Anliegen war es, mit dieser Musik Emotionen zu vermitteln. Dass das Herz dabei sei, habe er immer wichtiger gefunden als das Geschäft, sagt er. Doch Geld sei eben hier zu Lande ganz besonders wichtig. «Man kann nicht einmal an ein Fest gehen, ohne dass die Leute ständig von Geld reden und an Geld denken.»

370 Musikstile und BBC-News

Das Programm von Radio Tropic war ein typisches Spartenprogramm. Aber dennoch breit gefächert. 370 Musikstile hat Dru für seinen Sender definiert; er will dieses Wissen auch noch in einem Musiklexikon festhalten. Da gab es Blues, Soul, Reggae, Tropical Jazz, Gospel, Tango und vieles andere, was sehr hörenswert, aber in der Schweiz wenig bekannt ist. Es war ein Sender für Neugierige, für Schweizer so gut wie für Heimwehüberseer. Und übrigens auch ein Sender mit sehr guten Kurznachrichten, übernommen von den renommierten Radiosendern BBC und Radio France internationale, mehrsprachig natürlich.
Benachteiligt und ohne Hilfe
Wenig Verständnis, klagt Dru, habe sein Konzept bei den Behörden gefunden. Man habe Radio Tropic eine ungünstige Frequenz und einen ungünstigen Sendestandort zugewiesen. Das Versorgungsgebiet sei, wie unter anderem die Wettbewerbskommission bestätigt habe, so sehr begrenzt gewesen, dass er beim Verkauf der Werbezeit gegenüber den anderen Lokalsendern benachteiligt gewesen sei. Die Hörerforschung durch eine SRG-Tochtergesellschaft sei für Tropic hinderlich angelegt, indem fremdsprachige Sendungen gar nicht gemessen würden, die ausgewiesenen Hörerzahlen seien deshalb viel zu gering gewesen. Anteile an den Konzessionsgebühren oder andere Hilfen habe er nie erhalten. Alles in allem sei so die Rechnung nie aufgegangen.
Im Schweizer Lokalradiokonzept seien Spartensender mit spezieller Musik wie Radio Tropic nicht vorgesehen oder fast schon unerwünscht. Ein Chefbeamter des Bundeamtes für Kommunikation habe ihm gesagt, die Musik sei gar nicht wichtig. Das sieht Dru natürlich anders. Musik könne doch Harmonie, Frieden vermitteln. Das Behördenargument, Zürich sei schliesslich nicht bilingue, brauche also gar kein fremdsprachiges Lokalradio, kontert Dru entschieden mit der Feststellung: «Zürich ist doch polyglott und international, man soll doch die Mehrsprachigkeit hier pflegen!»

An Sympathien fehlt es nicht

Ende Jahr ist nun Sendeschluss. Dru, französisch-schweizerischer Doppelbürger mit Wurzeln in Martinique, wird im Studio, das er zum grossen Teil selber gebaut hat, «die operationelle Tätigkeit aufgeben», wie er sagt. Wie es weitergehen soll, weiss der 63-Jährige noch nicht. Sympathie-Mails von Hörerinnen und Hörern kommen auch aus dem Ausland, wo Radio Tropic via Internet zu hören war.
Dass sein Unternehmen gescheitert oder eher zum Scheitern gebracht worden sei, könne nicht an der Qualität des Programms gelegen haben, meint Dru. Er habe seine Mitarbeiter immer zu grösster Sorgfalt angehalten und sie auch ausgebildet, die Sendungen systematisch zu gestalten. «Ich wollte musikalische Architektur machen», sagt der studierte Architekt. «Aber man gab mir keine Chance.»


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