23 dicembre 2008

Aupeo & C. in Europa la musica sposa la Web radio

Sulla Süddeutsche Zeitung il giornalista Simon Feldmer torna sulla questione dei modelli di business per il nascente mercato della Web radio. Al centro della storia c'è il caso di Aupeo, nuova iniziativa di stazione online/social network a carattere musicale che partirà a gennaio 2009. Creata dall'imprenditore giramondo Armin Schmidt, che ha abitato a Seattle, New York, Brasile e ha sviluppato una rete internazionale di programmatori, Aupeo sarà collegata a un Web magazine musicale e inizialmente sarà disponibile in Germania (il quartier generale si affaccia sulla mitica Alexander Platz berlinese), Stati Uniti e Gran Bretagna. L'obiettivo di Aupeo è consolidare la prima posizione in Germania in un mercato che si sta facendo molto affollato. Giustamente Feldmer osserva che ci sono più stazioni radio sul Web che impianti stereo nel centro di Berlino. Una strategia per affermare il proprio brand potrebbe essere quella di stringere accordi con chi produce apparecchi Internet radio, quelli che permettono di agganciarsi alle migliaia di flussi trasmessi in rete senza neppure accendere il computer.
In Germania si calcola che nel 2012 ci saranno non meno di 12 milioni di radioascoltatori online, con una crescita del fatturato pubblicitario per le Web radio in aumento dai sei a 28 milioni di euro. Poco rispetto ai 690 milioni di valore del mercato tedesco della pubblicità radiofonica, ma neppure una cifra da buttar via. L'articolo interroga anche l'imprenditore svizzero Thomas Illes, patron di SwissGroove, una Web radio funky jazz molto accattivante, seguita online da 45 mila ascoltatori. Secondo Illes, quelle che un tempo venivano percepite come nemiche dei consorzi detentori dei diritti musicali, oggi sono i migliori amici delle etichette discografiche (un discorso che mi facevano anche qui a Milano gli amici di SCF). SwissGroove per esempio è anche un organizzatore di concerti. Modello di business cercasi, titola il giornale tedesco. Basteranno pubblicità, abbonamenti e attività collaterali a far quadrare i conti e generare un mercato florido? Difficile dirlo, ma le abitudini di chi ascolta musica stanno cambiando e forse non c'è alternativa alla ricerca di un nuovo punto di equilibrio.
23.12.2008

Geschäftsmodell gesucht

Immer neue Webradio-Angebote kommen auf den Markt - die Musikindustrie umarmt ein Geschäftsfeld

Auf der Suche nach Geschäftsmodellen im Internet ist vielen kein Weg zu weit. Armin Schmidt war einige Jahre lang auf der Welt unterwegs, berichtet er. Er wohnte in Seattle, in New York, reiste nach Brasilien und quer durch Asien. Der gebürtige Aachener mit abgebrochenem Informatikstudium erkundete den amerikanischen Musik- und Internetradiomarkt, durchforstete die asiatische Endgeräte-Entwicklerszene. Schmidt hatte viel Zeit.
Der 30-Jährige ist einer von vielen, die auf den großen Durchbruch im Netz hoffen. Seit diesem Sommer sitzt er mit seinem Partner Dirk Pöschl und einem aus zehn Mitarbeitern bestehenden Team in Berlin-Mitte am Alexanderplatz. Im Januar startet ihr Webradioportal Aupeo in Deutschland, Amerika, Großbritannien und Brasilien. Weitere Länderniederlassungen sollen folgen. Aupeo soll nicht weniger sein als ein "Social-Internet-Radio in Vollendung" (Schmidt).
Übersetzt bedeutet das: Aupeo soll ein Radio für alle Stimmungslagen sein mit angeschlossener Internet-Community und einem Web-Musikmagazin. Ein mittlerer einstelliger Millionenbetrag sei bisher in das Projekt geflossen. Eine Venture-Capital-Finanzierung stehe.
Dass es im Netz bereits ungefähr so viele Musikabspielstationen gibt wie Stereoanlagen in Berlin-Mitte, kann Radiogründer Schmidt nicht erschüttern. Das Ziel bis Ende 2009 sei klar abgesteckt: die Marktführerschaft in Deutschland. Eine intensive Zusammenarbeit mit Herstellern von Internetradios, über die man viele tausend Sender aus dem Netz ohne Computer auf stationäre Geräte bringen kann, sollen dabei helfen.
Doch Marktführer wird niemand so leicht, selbst das Konzept Hoffenheim brauchte Jahre bis zur Herbstmeisterschaft in der Fußball-Bundesliga. Mit Last.Fm ist das weltweit größte Internet-Radio längst in Deutschland etabliert. Es führt - eigenen Angaben zufolge - 4,3 Millionen Unique User (einzelne Nutzer) monatlich auf seiner Homepage zusammen. Sieben Millionen Musikstücke stehen zur Verfügung. Ein Vorbild, das bereits viele Nachahmer gefunden hat.

Vom Feind zum Freund

So startete das soziale Netzwerk Myspace einen eigenen Musikdienst, der in Kooperation mit Plattenfirmen kostenpflichtige Musikdownloads und durch Werbung finanzierte Radiostreams anbietet. Auch das populäre amerikanische Onlineradio Pandora ist offenbar gerade dabei, mit europäischen Verwertungsgesellschaftern wie der deutschen Gema über eine Öffnung des Portals zu verhandeln. Aktuell ist Pandora nur in Nordamerika verfügbar.
Grundsätzlich machen den Onlineradios hohe Urheberrechtsabgaben für die Verbreitung von Musik im Internet zu schaffen. Doch die Nutzerzahlen boomen. Das Wall Street Journal bezeichnete Webradios in diesem Sommer als eine der am schnellsten wachsenden Internetkategorien.
Unzählige, sehr oft sehr kleine Anbieter stellen Musik auf Abruf, kostenlose individuelle Radiostreams oder Empfehlungsbörsen für Lieblingsmusik ins Netz ein. Sie alle wollen sich von der klassischen Tonträgerstruktur (CD) befreien, doch mit unterschiedlichen Ansätzen versuchen Anbieter wie Soundcloud aus Berlin (Elektromusik), wie Deezer aus Frankreich, Jamendo aus Luxemburg oder SwissGroove aus der Schweiz (Soul-, Funk, Jazz) ein neues Konsumverhalten für Musik durchzusetzen. Auch die großen internationalen Musikproduzenten - also Universal, Warner Music, EMI oder SonyBMG - versuchen mittlerweile, sich auf den neuen Plattformen zurechtzufinden. Die Verbreitung der Musik ihrer Künstler im Internet wird durch eine Vielzahl von Verträgen geregelt. Das Onlinegeschäft mit Video- und Audioseiten ist nach Meinung von Branchenexperten schon deutlich über den zweistelligen Prozentanteil am Umsatz gewachsen. So funktioniert die Wertschöpfungskette: Die Labels vergeben die Lizenz, die Portale beteiligen die Rechte-Inhaber an den Werbegeldern oder den Erlösen aus Abo-Modellen.
Übertrieben wählerisch können die Musikkonzerne nicht mehr sein. Das weltweite Netz hat eine illegale Download-Kultur gezüchtet und die exklusive Verfügbarkeit von Musik gebrochen. "Grundsätzlich arbeiten wir mit jedem zusammen, der unsere Musik nutzen möchte, vorausgesetzt, dem Portal liegt ein tragfähiges Geschäftsmodell zugrunde", sagt Joe Hugger, Senior Vice President Entertainment und New Business bei SonyBMG. Das war lange nicht so.
"Die Musikbranche versucht derzeit zaghaft, einen Vertriebsweg zu umarmen, den sie vorher bekämpft hat", sagt Klaus Goldhammer, Chef der Berliner Medien-Beratungsgesellschaft Goldmedia. Für SwissGroove-Betreiber Thomas Illes wandeln sich Webradios gerade vom Feind zum Freund der Musikindustrie. 45 000 Hörer schalten den Schweizer Jazzsender täglich ein. Illes kooperiert mit Funk-Labels und bewarb die jüngste Herbie-Hancock-Tour.
Aupeo-Gründer Schmidt betont seine kommerziellen Absichten: "Wir zahlen für jedes Stück auf unserer Seite." Verträge mit nationalen oder internationalen Verwertungsgesellschaften seien abgeschlossen. Anzusteuern sind die Titel bei Aupeo über einen Regler auf der Webseite, mit dem man je nach Gemüt zwischen Parametern wie "energiereich" oder "melancholisch" und verschiedenen Musikstilen von Alternativ bis Klassik entlang einer Zeitleiste wählen kann. Ein Computerprogramm bastelt das passende Radioprogramm zusammen. Finanzieren soll sich Aupeo über Werbung.
Kann man mit Internetradio Geld verdienen? Goldmedia-Chef Goldhammer rechnet bis zum Jahr 2012 mit ungefähr zwölf Millionen regelmäßigen Online-Radio-Hörern in Deutschland. Die Internetradio-Werbeerlöse würden von sechs Millionen auf 28 Millionen Euro steigen. Im Vergleich zum herkömmlichen Radio-Markt sind das allerdings überschaubare Größen: 2007 setzten deutsche UKW-Radiostationen netto 690 Millionen Euro mit Werbung um - bei konstant hohen Reichweiten. Das Internet bleibt zunächst, was es für alle ist: eine große, kostenintensive Vision.

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